Kauri - Die grünen Riesen Neuseelands
In den letzten Jahren standen dank Peter Jacksons
Filme vor allem die kleinen Hobbits im Mittelpunkt Neuseelands. Doch das Land
hat nicht nur kleinwüchsige Stars. Hier gibt es auch grüne Riesen: Kauri-Bäume
(Agathis australis), die zu den größten und langlebigsten
Pflanzen der Welt zählen!
Der Größte und Älteste
Die mächtigen Bäume beeindrucken mit einer Höhe von bis zu
40 Metern und können über 1.000 Jahre alt werden. Je älter sie sind, umso
breiter ist auch ihr Stamm, der normalerweise bis zu zwei Meter dick ist. Der
größte heute existierende Kauri ist der Tane Mahuta
("Herr des Waldes"). Er misst 51 Meter bis zur Krone und sein Stamm
hat einen Durchmesser von vier Metern. Dieser immergrüne Riese steht im Waipoua
Forest in der Region Northland und wird auf ein Alter von 1500 bis 2000 Jahre
geschätzt. Früher gab es noch größere und ältere Kauri-Bäume, die jedoch
gefällt wurden. (Mehr dazu in Das
Neuseeland-Lesebuch.)
Und wie sieht der Baum aus?
Te Matua Ngahere
Im Laufe seiner
Entwicklung ändert der Kauri sein Äußeres: Der junge Baum ist kegelförmig und
hat über die gesamte Stammlänge Äste verteilt, an denen große rötliche Blätter
hängen. Nach etwa 200 Jahren verliert er die unteren Äste, sodass eine
schirmförmige Krone entsteht. In diesem Stadium sind die Laubblätter kleiner,
oval geformt und dunkelgrün.
Bild: Mr. Tickle (GFDL)
Nutzen
Blätter eines jungen Kauri-Baums
Schon immer schätzte der Mensch den Kauri aufgrund
seiner vielseitigen Verwendbarkeit sehr. Bereits die frühen Ureinwohner
bezeichneten ihn als den König des Waldes und nutzten das
Kauri-Harz als Feuer-Anzünder und für medizinische Zwecke. Außerdem wurde der
Ruß des verbrannten Harzes als Färbemittel für Tattoos genommen. Im 19.
Jahrhundert wurde das Holz zum Bau von Schiffen und Möbel verwendet. Hier erfahren Sie mehr über die Arbeit der sogenannten Gumdigger - Arbeiter, die Kauri-Harz sammelten.
Bild: Mr. Tickle (GFDL)
Der Kauri heute
Kauri-Harz
Heute ist der Bestand der Kauri-Wälder stark zurückgegangen,
unter anderem weil früher viel Holz nach Europa transportiert wurde. Zudem
befällt der pilzartige Krankheitserreger Phytophthora Taxon Agathis (PTA) derzeitig
den Riesen und verursacht ein Massensterben. (Wir berichteten.)
Ein Stoppen der Seuche ist noch nicht in Sicht. Stattdessen verbreitet sich der
Erreger sehr schnell, weil er sich an Schuhe, Autorreifen oder Tierpfoten
heftet.
Um die Art zu erhalten, wurden sie unter Naturschutz gestellt und dürfen
nur noch zu rituellen Zwecken von Maori gefällt werden. Es gibt auch
Schutzprogramme, die neue Pflanzen setzen und die Bäume pflegen. Beispielsweise
kümmert sich die Organisation Kauri 2000 um den Bestand der Bäume in Coromandel Peninsula.
Buch- und Reisetipp
Mehr über Neuseelands große Bäume und ihrer Verwendung können Sie im Das Neuseeland-Lesebuch von Dörte und Volker Heyse nachlesen.
Vor Ort sollten Sie die faszinierenden Riesen im Norden
Neuseelandes (Auckland, Northland, Coromandel Peninsula) besuchen. Schauen Sie auch im weltweit einmaligen Kauri-Museum vorbei, um mehr über den Kauri zu erfahren.
Kauri-Museum.
Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 17 Uhr. Kosten: NZD 25 (Erwachsene), AUD 8
(Kinder von 5 bis 15 Jahre). 5 Church Road, Matakohe 0593.